Zu unserem Leistungsspektrum gehören die Diagnostik und Therapie von erworbenen oder angeborenen Herzerkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehlern, Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, Herzschwäche und entzündliche Herzerkrankungen. Wir verfügen über eine hohe fachärztliche Expertise und arbeiten im Team eng zusammen. Auf diese Weise bieten wir unseren Patientinnen und Patienten die individuell beste Lösung.
Untersuchungen in der Praxis
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Ruhe-EKG
Es werden insgesamt 10 Saugelektroden an Armen, Beinen und über der Brust angebracht. Von der Körperoberfläche wird die elektrische Aktivität des Herzens abgeleitet und so eine Herzstromkurve aufgezeichnet.
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Belastungsergometrie
Die Untersuchung findet auf dem Fahrradergometer statt. Unter stufenweiser Belastung werden Blutdruck, Herzfrequenz und EKG registriert. Bei Auftreten von Beschwerden, Erschöpfung oder EKG-Veränderungen wird die Untersuchung abgebrochen. Ziel ist es, eine Minderdurchblutung des Herzens, Rhythmusstörungen oder Blutdruckprobleme zu erkennen. Ausserdem kann so die individuelle körperliche Leistung bestimmt werden.
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Echokardiographie
Mittels Ultraschall können die Herzstrukturen in der Regel mit guter Auflösung dargestellt werden. Mit der Farbdoppler Echokardiographie kann in der gleichen Untersuchung der Blutfluss im Herzen dargestellt werden, um die Funktion der Klappen zu beurteilen.
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Dobutamin Stressechokardiographie
Wie beim Belastungs-EKG werden insgesamt 10 EKG-Elektroden angebracht. Zudem wird eine Blutdruckmanschette angelegt. Die Herzultraschall-Untersuchung erfolgt in Linksseitenlage vor, während und am Ende der Belastung. Über die Vene erfolgt die Injektion von herzstimulierenden Mitteln (Dobutamin und eventuell Atropin). Diese werden in steigender Dosierung verabreicht um die Herzfrequenz zu erhöhen. Während der Belastung werden Bilder mittels Ultraschall aufgenommen um eine eventuelle Durchblutungsstörung zu finden.
Patienten mit Medikamentenunverträglichkeiten und/oder mit „erhöhtem Augendruck“ (Glaukom), sollten dies dem behandelnden Arzt vor der Untersuchung mitteilen. -
Transoesophageale Echokardiographie
Der Patient muss nüchtern eintreten. Es erfolgt ein kontinuierliches Monitoring des Pulses, des Blutdrucks sowie des Sauerstoffgehaltes im Blut. Über eine Infusion wird ein Medikament zur Sedation verabreicht. Eine Ultraschallsonde wird in die Speiseröhre vorgeschoben. Von der Speiseröhre aus können bestimmte Strukturen am Herzen besser dargestellt werden.
Aufgrund der kurzen Sedation, dürfen an diesem Tag keine Fahrzeuge mehr gefahren werden.
Die Untersuchung findet entweder in unserer Praxis oder in der Klinik im Park statt. -
Elektrokonversion
Elektrokonversion, EKV
Der Patient muss nüchtern ins Herzzentrum Im Park oder in die Klinik im Park eintreten. Es wird ein EKG aufgenommen und der Patient wir am Herzmonitor zur Rhythmusüberwachung angeschlossen. Es werden zwei grosse Elektroden vorne und am Rücken über dem Herzen aufgeklebt über die später der Schock abgegeben werden kann. Die Schockabgabe erfolgt in einer Kurznarkose. Die Blutverdünnung muss anschliessend an die Behandlung noch mindestens für weitere 3 bis 6 Monate fortgesetzt werden. Ob die Blutverdünnung abgesetzt werden kann, entscheidet der betreuende Kardiologe oder der Hausarzt.
Gleichentags dürfen nach der Behandlung keine Fahrzeuge mehr gefahren werden. -
Herz MRI (Magnetresonanztomographie)
Die Herz MRI Untersuchung bietet die breiteste Abklärungsmöglichkeit von kardialen Erkrankungen. Die MR Untersuchung wird in der Diagnostik der koronaren Herzkrankheit, zur Differenzierung von Herzmuskelgewebe oder zur Abklärung von entzündlichen Veränderungen angewendet. Ergänzend zur Echokardiographie können Herzklappenerkrankungen besser dargestellt werden.
Die Untersuchungen werden von uns an 2 Standorten von unseren Spezialisten in MR Bildgebung durchgeführt (Hirslanden Klinik im Park und RODIAG Seespital Horgen). -
Herz CT Untersuchung
Die Untersuchung wird an der Klinik im Park durchgeführt. Die Befundung erfolgt durch unseren CT Spezialisten. Die Untersuchung ermöglicht es Verkalkungen,den Calcium-Score, in den Herzkranzgefässen darzustellen. Das Resultat ermöglicht eine prognostische Aussage über das individuelle Herzinfarktrisiko eines Patienten. Die Bildaufnahme erfolgt EKG synchronisiert. Die Untersuchung wird bei der Planung und Verlaufsbeurteilung von minimalinvasiven- und operativen Eingriffen am Herzen eingesetzt.
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CRT Implantation
Der Patient/in sollte nüchtern eintreten. Es erfolgt eine Laboruntersuchung, falls nicht bereits vom Hausarzt durchgeführt. Es wird ein venöser Zugang am Arm gelegt. Die Implantation findet im Operationssaal statt. Unmittelbar vor der Untersuchung wird die Brustwand desinfiziert. Der Eingriff findet in lokaler Anästhesie oder in Vollnarkose statt. Nach einem kleinen Hautschnitt unterhalb des Schlüsselbeins werden mehrere Drähte durch eine Vene ins Herz vorgeschoben und im Herzmuskel verankert. Die Batterie des Resynchronisationsschrittmachers wird an die Drähte angeschlossen und unter der Haut eingenäht.
Nach der Behandlung: Die Wunde wird mit einem Verband abgedeckt. Die Wunde muss für 14 Tage trocken bleiben, eine Fadenentfernung ist nicht nötig. Nach der Implantation erfolgt eine Röntgen-Thorax-Aufnahme. Vor Spitalaustritt wird die Funktion des CRT-Gerätes mit einem Abfragegerät kontrolliert. Weitere CRT-Kontrollen erfolgen ambulant nach 1 Monat und anschliessend in halbjährlichen Abständen beim betreuuenden Kardiologen.Risiken, Komplikationen, Schmerzen
Selten kommt es zu Blutungen im Bereich des implantierten Schrittmachers. Vor der Untersuchung wird zum Schutz einer Infektion ein Antibiotikum intravenös verabreicht. Nach der Implantation ist in der Regel für wenige Tage die Einnahme eines Schmerzmittels notwendig. -
ICD Implantation
Der Patient sollte nüchtern eintreten. Es erfolgt eine Laboruntersuchung, falls nicht bereits vom Hausarzt durchgeführt. Es wird ein venöser Zugang am Arm angelegt. Unmittelbar vor der Untersuchung wird die Brustwand desinfiziert. Es erfolgt eine lokale Anästhesie unterhalb des Schlüsselbeines. Eine Implantation in Allgemeinnarkose wird individuell notwendig. Nach einem kleinen Hautschnitt in diesem Bereich werden ein oder mehrere ICD-Elektroden durch eine Vene ins Herz vorgeschoben und im Herzmuskel verankert. Die Elektrode wird an die Batterie angeschlossen und unter der Haut fixiert.
Nach der Behandlung: Die Wunde wird mit einem Verband abgedeckt. Sie muss für 14 Tage trocken bleiben, eine Fadenentfernung ist nicht nötig. Nach der Implantation erfolgt eine Röntgen-Thorax-Kontrolle und die Prüfung des ICD mit einem ICD-Abfragegerät. Bei normaler Funktion erfolgt unmittelbar anschliessend die Spitalentlassung. Weitere ICD-Kontrollen erfolgen ambulant nach 1 Monat und anschliessend in halbjährlichen Abständen beim zuweisenden Kardiologen.Risiken / Komplikationen / Schmerzen
Selten kommt es zu Blutungen im Bereich des implantierten Schrittmachers. Vor der Untersuchung wird zum Schutz einer Infektion ein Antibiotikum intravenös verabreicht. Nach der Implantation ist in der Regel für wenige Tage die Einnahme eines Schmerzmittels notwendig. -
Schrittmacherkontrolle
Eine radiofrequenzgesteuerte Signalübertragung zwischen Herzschrittmacher und Programmiergerät ermöglicht die Abfrage von Daten sowie die Einstellung des Geräts. Die Kontrollen erfolgen ambulant in regelämssigen Abständen, bei normaler Gerätefunktion in der Regel jährlich.
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ICD Kontrolle (Implantable Cardioverter Defibrillator)
Mit einem Telemetriekopf, welcher über den ICD gelegt wird, erfolgt von aussen die Abfrage der im ICD gespeicherten Daten. Auf die gleiche Weise können bei Bedarf die verschiedenen Funktionen des ICD umprogrammiert werden. Bei normaler Gerätefunktion erfolgen die Kontrollen in der Regel alle 6 Monate.
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Schrittmacher Implantation
Der Patient sollte nüchtern eintreten. Es erfolgt eine Laboruntersuchung, falls nicht bereits durch den Hausarzt durchgeführt. Ein venöser Zugang am Arm wird gelegt. Unmittelbar vor der Untersuchung wird die Brustwand desinfiziert. Es erfolgt eine lokale Anästhesie unterhalb des rechten (oder linken) Schlüsselbeines. Nach einem kleinen Hautschnitt in diesem Bereich werden eine oder mehrere Schrittmacher-Drähte durch eine Vene ins Herz vorgeschoben und im Herzmuskel verankert. Am Ende der Drähte wird die Batterie festgeschraubt und unter der Haut in die Brustwand fixiert.
Nach der Behandlung: Die Wunde wird mit einem Wundverband versorgt. Sie muss für 14 Tage trocken bleiben, eine Fadenentfernung ist nicht nötig. Nach der Implantation wird ein Thorax-Röntgen veranlasst und die Funktion des Schrittmachers wird mit einem Schrittmacher-Abfragegerät kontrolliert. Weitere Schrittmacherkontrollen erfolgen ambulant nach 2-3 Monaten und anschliessend in jährlichen Abständen beim zuweisenden Kardiologen.Risiken / Komplikationen / Schmerzen
Selten kommt es zu Blutungen im Bereich des implantierten Schrittmachers. Vor der Untersuchung wird zur Verhinderung einer Infektion ein Antibiotikum intravenös verabreicht. Nach der Implantation ist vorübergehend die Einnahme eines Schmerzmittels notwendig. -
Sprechstunde Angeborene Herzfehler
Eines von 100 Kindern ist von einem angeborenen Herzfehler betroffen. Auch später im Leben sind regelmässige kardiologische Kontrollen notwendig. Wir betreuen Sie umfassend in unserer ambulanten Sprechstunde in einem spezialisierten Team und stehen bei der Besprechung verschiedener Fragen wie Kinderwunsch und auch Begleitung in der Schwangerschaft zur Seite.
Behandlungen
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Kathetertechnischer Aortenklappenersatz (TAVI)
Grund der Behandlung
Bei Patienten mit schwerer Aortenklappenstenose muss die Aortenklappe ersetzt werden. Die medikamentöse Therapie ist nicht effektiv. Es stehen zwei Methoden zur Verfügung, wie die Aortenklappe ersetzt werden kann. Bei jüngeren Patienten (< 75 Jahre) ohne mehreren Begleiterkrankungen, wird hauptsächlich der operative, chirurgische Aortenklappenersatz empfohlen. Bei älteren Patienten (> 75 Jahre) oder bei Patienten mit Begleiterkrankungen wird der interventionelle, kathetertechnische Aortenklappenersatz (TAVI) empfohlen.Ablauf der Behandlung
Beim TAVI handelt es sich um eine minimal-invasive Methode, wo die Aortenklappe auf ein Gitternetz eingenäht ist und dieses Gitternetz auf einem Ballon zusammengepresst wird. Dieser Ballonkatheter wird nun meist über die Leiste am wachen Patienten in Lokalanästhesie eingeführt und zum Herzen vorgeschoben. Mittels Röntgen wird die korrekte Position eruiert und dann durch Aufblasen des Ballons zuerst die eigene, verkalkte und verengte Klappe zur Seite gedrückt. Das Gitternetz fixiert sich am Kalk der alten Klappe und die ins Gitternetz eingedrückte neue Klappe (vom Rind oder Schwein) ist sofort funktionsfähig.Vor- und Nachteile
Die TAVI hat Vor- und Nachteile gegenüber dem chirurgischen Aortenklappenersatz. Der Hauptvorteil ist, dass die Methode schonungsvoll ist, keine Vollnarkose benötigt wird und praktisch keine Wundfläche hinterlässt. Entsprechend ist der Aufenthalt auf der Intensivstation nicht notwendig, die Erholungsphase geht sehr schnell und die Patienten können meist nach 2-4 Tagen das Spital verlassen. Der Hauptnachteil ist, dass die alte Klappe nur zur Seite gedrückt wird und auf das Reizleitungssystem des Herzens drücken kann. Entsprechend ist das Risiko, nach dem Eingriff einen Schrittmacher zu benötigen, etwa 4x höher als beim chirurgischen Aortenklappenersatz (4% statt 1%).
Der Entscheid, welche Methode im individuellen Fall empfohlen wird, wird gemeinsam mit Ihnen und dem sogenannten Heart Team (Fallbesprechung in der grossen Runde mit Kardiologen, Herzchirurgen und Anästhesisten) gefällt.Dauer
Spitalaufenthalt 2–4 Tage -
Koronarangiographie und Koronarintervention
Grund der Behandlung
Bei der Koronarangiographie handelt es sich um die Darstellung der Herzkranzgefässe mittels Kathetertechnik.Ablauf der Behandlung
Ein Katheter wird schmerzlos via Leistenarterie oder via Armgelenkarterie eingeführt und zum Herzen vorgeschoben. Über den Katheter kann dann Kontrastmittel in die Herzkranzgefässe injiziert und dies von einer Röntgenkamera von aussen gefilmt werden. Mit dieser Methode können die Herzkranzgefässe hervorragend dargestellt und allfällige Verengungen visualisiert werden. Im gleichen Eingriff können die Verengungen dann mittels Ballon und/oder Stent aufgedehnt werden. Der Blutfluss ist wieder hergestellt und normal.Risiken
In schwierigen Fällen (schwer verkalkte Gefässe) kann auch die Zuhilfenahme eines speziellen Bohrers oder eines Ultraschallballons notwendig werden. Chronisch verschlossene Gefässe können häufig in etwas aufwändigen Prozeduren eröffnet werden (CTO-Intervention).
Verengte Herzkranzgefässe können unterschiedlichste Beschwerden verursachen: Brustschmerzen bei Anstrengung (Angina pectoris), Atemnot bei Anstrengung, atypische aber auch keine Beschwerden. Nach dem Eingriff sind die Beschwerden in der Regel verschwunden.
Das Risiko der Koronarangiographie für schwerwiegende Komplikationen (Tod, Herzinfarkt, Schlaganfall o. ä.) liegt bei ca. 1 Promille. Bei einer Koronarintervention steigt dieses Risiko auf circa 0.5–1% an. -
Persistierendes Foramen Ovale (PFO)
Grund der Behandlung
Das PFO ist eine Art Türe, welche offen steht und so eine Verbindung vom rechten zum linken Vorhof schafft. Dadurch kann es auch zur Umleitung von Gerinnseln in den Körperkreislauf kommen.Ablauf der Behandlung
Das PFO kann risikoarm und schmerzfrei über die Leiste verschlossen werden.Risiken
Die Risiken des Eingriffs sind circa 1–2%. Das Hauptrisiko ist das Auslösen von Vorhofflimmern. Es handelt sich um eine Rhythmusstörung, welche in den meisten Fällen die Einnahme von Blutverdünnern notwendig macht. Bei Vorhofflimmern können Gerinnsel im Herz entstehen, welche Schlaganfälle oder Herzinfarkte auslösen können. Bei 3 - 4% der Patienten mit Vorhofflimmern nach ASD-/PFO-Verschluss verschwindet die Rhythmusstörung innerhalb der ersten 6 Monate und hat somit keine langfristige Folge. Bei 1% der Patienten ist danach eine Blutverdünnung aufgrund des Vorhofflimmerns notwendig.Bei <1 Promille der Patienten kann der Schirm an einer Herzstruktur reiben und so zu einem Einbluten in den Herzbeutel führen. Dies stellt einen Notfall dar, bei dem das Herz sofort operiert werden muss. -
Valve-in-valve und Valve-in-Ring Intervention
Grund der Behandlung
Katheterbasierte Therapieoption bei voroperierten KlappenAblauf der Behandlung
Eine in ein Gitternetz eingenähte Klappe auf einem Ballonkatheter (vgl. TAVI) kann auch verwendet werden um voroperierte Klappen, welche wieder einen Defekt aufweisen (Verengung oder Leck), zu behandeln. Es wird dabei mittels Kathetertechnik eine Klappe auf dem Ballonkatheter in die defekte, voroperierte Klappe (oder den defekten operierten Klappenring) hineingeschoben und die alte Klappe zur Seite gedrückt. Die neue Klappe fixiert sich dann im Gerüst der operierten Klappe (resp. am operierten Klappenring) und funktioniert sofort wieder normal.
Diese Methode kann für jede voroperierte Klappe bei anatomischer Eignung verwendet werden (Aortenklappe, Mitralklappe, Trikuspidalklappe, Pulmonalklappe). -
Vorhofseptumdefekt (ASD)
Grund der Behandlung
Der ASD ist ein angeborenes Loch in der Trennwand zwischen rechtem und linkem Vorhof. Aufgrund des Lochs können verschiedene Probleme entstehen: Blut kann von der linken auf die rechte Seite fliessen (oder zu einem späteren Zeitpunkt auch umgekehrt) und somit zu einer Herzbelastung führen. Es kann aber auch sein, dass ein Gerinnsel von den Beinen den Weg durch das Loch vom rechten Vorhof in den linken Vorhof, die linke Kammer und schlussendlich in den gesamten Kreislauf findet. Dort kann ein Gerinsel dann mehrere Probleme verursachen: durch Verstopfung einer Kopfarterie kann es zum Schlaganfall kommen, durch Verstopfung einer Herzkranzarterie kann es zum Herzinfarkt oder durch Verstopfung einer Beinarterie zu einer Beindurchblutungsstörung kommen.Ablauf der Behandlung
Das Loch kann bei > 99% der Patienten durch einen Schirm von der Leiste her verschlossen werden.Vorteile
Dieser Eingriff findet in Lokalanästhesie statt und ist risikoarm und schonungsvoll.Risiken
Die Risiken des Eingriffs sind circa 1–2%. Das Hauptrisiko ist das Auslösen von Vorhofflimmern. Es handelt sich um eine Rhythmusstörung, welche in den meisten Fällen die Einnahme von Blutverdünnern notwendig macht, da bei Vorhofflimmern Gerinnsel im Herz entstehen können, welche Schlaganfälle oder Herzinfarkte auslösen können. Bei 3 - 4% der Patienten mit Vorhofflimmern nach ASD-/PFO-Verschluss verschwindet die Rhythmusstörung innert den ersten 6 Monate und hat somit keine langfristige Folge. Bei 1% der Patienten ist danach eine Blutverdünnung aufgrund des Vorhofflimmerns notwendig. Bei <1 Promille der Patienten kann der Schirm an einer Herzstruktur reiben und so zu einem Einbluten in den Herzbeutel führen. Dies stellt ein Notfall dar, wobei das Herz sofort operiert werden muss. -
Vorhofohrverschluss
Grund der Behandlung
Patienten mit Vorhofflimmern benötigen in den meisten Fällen einen Schutz vor Schlaganfällen. Beim Vorhofflimmern kann sich im Vorhofohr, einer Ausstülpung des linken Vorhofs, ein Gerinnsel bilden. Dieses Gerinnsel kann wegschwimmen und einen Schlaganfall (oder Herzinfarkt) auslösen. Um Patienten vor diesen Ereignissen zu schützen, kann entweder ein starker Blutverdünner eingenommen werden oder es kann mittels Kathetereingriff das Vorhofohr mit einem Pfropfen verschlossen (versiegelt) werden. In letzterem Fall ist dann kein starker Blutverdünner mehr notwendig sondern nur Aspirin für mindestens 6 Monate (meist aber lebenslang). Der Vorteil dieser Methode ist ein langfristig viel kleineres Blutungsrisiko.Ablauf der Behandlung
Dieser Eingriff wird in unserem Zentrum entweder in lokaler Betäubung oder mittels Vollnarkose durchgeführt.Vor- und Nachteile / Risiken
Beide Methoden haben Vor- und Nachteile, aber sind in geübten Händen gleich sicher. Das Risiko des Vorhofohrverschlusses ist circa 3% (mit oder ohne Vollnarkose), wobei die Komplikationsrate in unserem Zentrum deutlich tiefer liegt. Die Risiken beinhalten das langsame Einbluten in den Herzbeutel, wobei dies zu einer etwas längeren Überwachung (meist 1 zusätzlicher Tag) führt. Kommt es zum Durchstechen des Vorhofohr (Perforation), muss notfallmässig eine Herzoperation durchgeführt werden. Dieses Risiko ist deutlich <1%. Auch kann der Pfropfen wegschwimmen und muss eingefangen oder herausoperiert werden. Ist der Eingriff erfolgreich geschehen, folgt nach 4-6 Monaten eine Abschlusskontrolle mittels Ultraschall. -
Paravalvuläre Leckverschlüsse
Grund der Behandlung
Patienten mit einem Herzklappenersatz in der Vorgeschichte weisen selten ein Leck der Klappe auf. Dieses Leck befindet sich zwischen der Klappenprothese und der angrenzenden Herzstruktur.Vorgehen / Ablauf der Behandlung
Diese Lecks können mit speziellen Pfropfen verschlossen werden. Dies kann simpel über die Leistenvene (z.B. einfache Mitralklappenprothesenlecks) oder die Leistenarterie (Lecks an der Aortenklappenprothese) erfolgen. Bei komplexen Mitralklappenprothesenlecks muss der Eingriff über einen Zugang von der Herzspitze erfolgen. Die Eingriffe (ausser bei Aortenklappenprothesenlecks) erfolgen routinemässig in Vollnarkose und mit Ultraschallkontrolle. -
Alkoholseptumablation
Grund der Behandlung
Patienten mit verdicktem Herzmuskel der Herzscheidewand haben häufig durch den verdickten Muskel eine Einengung am Ausgang des Herzens. Dies kann zu Schwindel, Ohnmacht oder einfach "nur" zur Herzbelastung führen.Vorgehen / Ablauf der Behandlung
Die Methode der Wahl in diesen Fällen ist die Reduktion der Muskeldicke durch gezielte Injektion von Alkohol. Dabei wird bewusst ein kleiner Infarkt verursacht. Dies führt zu einer Reduktion der Muskeldicke und somit zur Aufhebung der Einengung am Herzausgang.Risiken
Das Hauptrisiko des Eingriffs ist das Auslösen von langsamen Rhythmusstörungen, welche eine Schrittmacherimplantation notwendig machen. Aus diesem Grund ist meist eine etwas verlängerte Überwachung notwendig (mind. 2 Tage). -
Mitralklappenvalvuloplastie
Grund der Behandlung
Patienten mit verengter Mitralklappe leiden meist an Atemnot.Vorgehen / Ablauf der Behandlung
Die Klappe kann entweder ersetzt werden (chirurgischer Klappenersatz) oder mittels Ballonkatheter aufgedehnt werden.Vorteile
Letztere Methode ist insbesondere bei Patienten mit rheumatischer Mitralklappenstenose sehr erfolgreich und komplikationsarm. Dieser Eingriff kann im Verlaufe eines Patientenlebens mehrfach wiederholt werden und so eine Operation unnötig machen oder mindestens um Jahre verzögern. -
Katheterbasierte Rekonstruktion der Mitralklappe (Mitraclip)
Grund der Behandlung
Eine der häufigen Herzklappenfehler ist die Mitralklappeninsuffizienz (Undichtigkeit). Betroffene Patienten leiden unter Atemnot und Leistungsschwäche.Für bestimmte Patienten gibt es die Möglichkeit eines nicht-operativen Verfahrens zur Klappenbehandlung, dem sogenannten Mitralklappenclipping. Mit dieser Katheterbehandlung, die über die Leiste erfolgt, kann die Klappe behandelt werden. Dabei werden beide Segel der Mitralklappe mit einer Metallklammer (Clip) fixiert und damit die Undichtigkeit deutlich reduziert. Das präzise Einsetzen des Clips erfolgt in Narkose am schlagenden Herzen im Hybrid Operationssaal unter Ultraschall- und Röngtenkontrolle. In der Regel ist für den Eingriff ein kurzer Hospitalisationsaufenthalt notwendig.
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Katheterbasierte Rekonstruktion der Trikuspidalklappe (Triclip)
Grund der Behandlung
Die Trikuspidalklappe befindet sich zwischen den beiden rechtsseitigen Herzkammern. Die Klappe wird undicht wenn sich die drei Klappensegel nicht mehr richtig schliessen.Für Patienten, die an einer schweren symptomverursachenden Undichtigkeit der Trikuspidalklappe leiden, hat sich die katheterbasierte Clipimplantation als sichere Behandlungsoption erwiesen. Ziel des Eingriffes ist die Verringerung der Undichtigkeit und damit eine Verbesserung der Lebensqualität.